Wenn Touristen in Spielcasinos in Las Vegas einen Gewinn abräumen, kommt es immer wieder vor, dass die Casinos die US-Quellensteuer in Höhe von 30% abführen. Dies ist letztlich rechtmäßig, wenn auch nicht besonders kundenfreundlich.

US-Quellensteuerabzug - Der Hintergrund

In den Vereinigten Staaten wird auf Zahlungen an Steuerausländer („nonresident aliens“) ein Quellensteuerabzug in Höhe von 30% vorgenommen. Die zahlende Stelle zieht dabei den Betrag ab und führt ihn an die US-Finanzbehörde (Internal Revenue Service – IRS) ab. Das geschieht auch häufig bei ausländischen Casino-Gewinnern. Das Formular 1042-S, welches die Gewinner anschließend erhalten, ist letztlich nur eine Bescheinigung über den Abzug der Quellensteuer.

Doppelbesteuerungsabkommen zwischen USA und Deutschland

Zwischen den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland besteht allerdings ein so genanntes Doppelbesteuerungsabkommen. Dieses verbietet zwar keinen unmittelbaren Abzug der Quellensteuer (weshalb sich das Casino beim Abzug der Quellensteuer auch rechtmäßig verhält), führt aber im Ergebnis dazu, dass der ausländische Gewinner die einbehaltene Quellensteuer zurückfordern kann.

ITIN oder SSN erforderlich

Hierzu braucht man zunächst entweder eine persönliche Steuernummer (ITIN) oder eine US-Sozialversicherungsnummer (Social Security Number – SSN). Die meisten Touristen dürften über keine US-Sozialversicherungsnummer verfügen. Von daher müssen diese zunächst eine US-Steuernummer (ITIN) beantragen. Hierfür ist das Formular W7 zu verwenden. Die Vergabe der ITIN kann einige Wochen dauern.

Wenn der Gewinner die ITIN erhalten hat, kann er die eigentliche Steuererstattung mit dem dafür vorgesehenen Formular 1040NR beantragen.

Weitere Informationen zu den Formularen findet man außerdem unter

https://www.irs.gov/forms-pubs/about-form-1040nr-us-nonresident-alien-income-tax-return